Einmal alles mit scharf… und Keksen
Direkt bei der Remote-Besichtigung war klar, dass der Bus ein Rostproblem hat. Das wird schon werden haben wir uns gedacht, immerhin ist er ja technisch im guten Zustand, scheckheftgepflegt, Zahnriemen vor Kurzem gewechselt und mit diversen anderen Rechnungen ausgestattet.
Unsere erste Werkstatt-Rechnung in Rostock wo das gröbste erledigt werden sollte fiel dann schon mal doppelt so hoch aus wie ursprünglich gedacht. Okay, ist halt so, Kleinvieh macht ja auch Mist, jetzt haben wir sicherlich Ruhe. Jetzt „nur noch“ ein wenig Rost entfernen, dann haben wir es.
Nach längerer Recherche haben wir uns dazu entschieden einen Besichtigungstermin bei der Bremer Mobilbus Börse zu vereinbaren, damit Klarheit über den Rostzustand herrscht und wir das Budget planen können. Der erste Mitarbeiter der nur kurz einen Blick auf den Bus warf und ihn auf die Hebebühne fuhr murmelte was vom guten Zustand, das machte Mut. Aber dann kam der Chef…
Dass es am Ende Trostkekse für uns gab sagt eigentlich schon alles, ich wurde vom Chef im Prinzip ausgeschimpft, welchen überteuerten Mist wir uns da eigentlich an Land gezogen hätten 🙂
Er hatte nicht wirklich Unrecht. Nicht nur, dass diverse Teile durchgerostet waren und ersetzt werden mussten, auch technisch war nach weiteren Terminen klar, dass nicht alles so gut aussah, wie ursprünglich gedacht. Obwohl gerade frisch aus der Werkstatt gekommen verloren wir Öl und der Bus markierte fleißig sein Revier. Es stellte sich raus, dass eine Dichtung an der Ölpumpe siffte und die Pumpe an sich auch zu wenig Druck aufbaute. Das Öl verteilte sich fleißig über den quasi Zahnriemen so dass uns ein erneuter Wechsel nahe gelegt wurde. Bei unserer Fahrleistung quasi sechs bis sieben Jahre zu früh, aber eben auf Nummer sicher. Spannend war auch, ob die Scheibe die notwendige Rahmenbehandlung überleben würde.
Da aber der Bus mittlerweile auf den Namen „Red“ hörte und eigentlich schon klar war, dass er nach der Rally bei uns bleiben wird, gab es nur die Flucht nach vorne: Das volle Programm!
Am Ende mussten neben dem Zahnriemen und ein paar Spannrollen auch die Frontscheibe, die Ölpumpe, die kompletten Bremsen hinten (Bremsscheiben, Beläge und sogar die Bremszangen), die Stoßdämpfer hinten und noch ein wenig Kleinkram erneuert werden.
Aber vom Rost keine Spur mehr! Neben der Reinigung und Konservierung des Unterbodens wurden diverse Blechteile komplett erneuert, konserviert und neu lackiert. Red erstrahlt nun wieder im neuen Glanz und kann sich echt sehen lassen!
Am Ende verabschiedete uns der Chef mit den Worten „Schade, dass wir uns so schnell nicht wiedersehen, ist ja kein T5“ 🙂