Da müssen fette Reifen drauf!

Da müssen fette Reifen drauf!

27. Juli 2021 Aus Von Darius

Das war so ziemlich der erste Kommentar von Ramona zu dem Bus. Und wer bin ich ihr da widersprechen zu wollen 😉 Und seien wir ehrlich, da hat man schon einen Allrad-Bus für eine Rally der tatsächlich auch ein wenig offroad-tauglich ist und hat keine passenden Reifen drauf? Das geht gar nicht! Aber neue Reifen für ein Auto, wie schwer kann das schon sein…

Der Plan: die verbauten Pellen von irgendeinem windigen Hersteller von denen sich so langsam die Lauffläche ablöste sollten durch etwas ersetzt werden, was uns bei der Rally erlaubt zumindest die meisten unbefestigten Wege nehmen zu können. Und da wir ja nicht nur abseits der Straße unterwegs sind, sollte der Reifen auf dem Asphalt zumindest keine Zicken machen. All-Terrain schimpft sich das dann.

Der ist nicht mehr gut…

Jetzt fahren anscheinend alle Jeeps und Land Rover dieser Welt und welche die es werden wollen vorzugsweise BF Goodrich Reifen. Sieht schick aus, aber alleine aus Prinzip brauchen wir dann ja was anderes. Und siehe da, es gibt da ein sehr gutes Konkurrenzprodukt von General Tires, den General Grabber AT3. Die gewünschten Maße: 225/70 R15. Breit, hoch und passend für die Originalfelgen. Der Fahrzeugschein sagt aber, dass nur 205/65 R 15 zugelassen sind. Also eher schmale und flachere Lappen die so gar nicht nach offroad aussehen. Also hieß es in die Tiefen des Internets und vor allem des T4-Forums abtauchen und sich schlau lesen.

Und jetzt wurde es wild. Der T4 muss erstmal höher gelegt werden, damit Platz in den Radkästen für die größeren Reifen geschaffen wird. Vorne lässt sich der Bus „einfach“ höher drehen, hinten wäre die günstigste Lösung Gummipuffer („Federteller“) unter die Federn zu legen. Dafür müssen die natürlich zuvor ausgebaut werden. Durch die Höherlegung wird das Differenzial stärker belastet also muss das wiederum abgesenkt werden. Ist grundsätzlich keine schlechte Idee einen über zwanzig Jahre alten Bus eher zu schonen, da mittlerweile einige Ersatzteile nicht mehr erhältlich sind und deren Liste immer länger wird…
Wenn die Reifen nun auf die Felgen aufgezogen sind und auch in die Radkästen passen kommt der TÜV ins Spiel und will das ganze natürlich sehen. Und zusätzlich verlangt er einen Nachweis, dass die nun größeren Räder die Tachoanzeige nicht zu stark beeinflussen. Der Tacho darf nämlich 7% bis 10% zu viel anzeigen aber kein km/h zu wenig. Und wenn er es dann doch tut …. okay, spätestens da war mir klar, dass das mit dem Selbermachen eher nix wird. Zu viele Unwägbarkeiten und zu wenig Plan von solchen Dingen.

Also musste Hilfe her… die ersten Anfragen bei Werkstätten in der Nähe führten maximal zum Augenrollen seitens der Mechaniker.
Die Rettung war Jonathan von Henschel Fahrzeugtechnik, der auf Offroad- und Camping-Umbauten spezialisiert ist. Er hat nicht nur die komplette Beschaffung der benötigten Teile übernommen, sondern sich auch um die TÜV Abnahme und alles was dazu notwendig war gekümmert. Dabei stellte er fest, dass der Bus hinten bereits härtere Federn verbaut hat und eigentlich gar nicht höher gelegt werden braucht. Es sollte vorne nur eine kleine Korrektur der Keilform vorgenommen werden die natürlich nicht glatt lief und mind. ein „Spezialwerkzeug“ das Leben gekostet hat. Soviel zum Thema „einfach“ hochdrehen. Die Kommunikation lief tadellos und der Bus freut sich jetzt mit uns über neue AT-Reifen.
Und das alles zu einem mehr als fairen Preis auf den auch noch ein Rally-Rabatt gewährt wurde! Dafür waren die zwei mal 150km Anfahrt mehr als lohnenswert und der Platz für den Sponsoring-Aufkleber ist auch schon reserviert. Jetzt müssen wir nur noch auf das TÜV Gutachten warten, dann geht’s zur Zulassungsstelle um die neue Reifenkombination im Fahrzeugschein zu verewigen.

Perfect match für den T4!

Optisch in unseren Augen definitiv genau die richtige Wahl für den Rally-Bus 🙂 Herzlichen dank für den Support Jonathan!